Hilfst du mit, das Altersheim Cahul (Südmoldawien) fertigzustellen?

«Wenn dieses Heim offen ist, komme ich sofort!» Olga, Jahrgang 1930

 

Warum Moldawien?

 

In den vergangenen Jahren sind wir regelmässig nach Cahul, in den Süden Moldawiens gereist. «Warum denn?» werdet ihr fragen. Gemäss der Tourismus-Statistik ist Moldawien eine der unbeliebtesten Destinationen. Wer Sandstrände oder hohe Berge sucht, liegt hier falsch. Auch Wolkenkratzer oder Hochgeschwindigkeitszüge findet man nicht. Wenn wir von Moldawien hören, denken wir eher an Kinder, welche ohne ihre Eltern aufwachsen müssen, weil diese im Ausland arbeiten. An Menschenhandel, Armut und Korruption, an ein Land, das zwischen der EU und Russland taumelt.

 

Moldawien ist aber auch ein sehr schönes Land. Sanfte Hügel, malerische Dörfer, Flüsse mit grossen Feuchtgebieten, Seen. Und diese Sonnenuntergänge!

 

Was uns an diesem Land jedoch am meisten fasziniert, sind die Menschen. Einige sind uns zu Freunden geworden. Wie zum Beispiel Olga.

 

 

Zu Besuch bei Olga (Name geändert)

 

Die Strasse zu ihrem Haus ist staubig und unbefestigt, wie viele andere Quartierstrassen in Moldawien. Olga steht schon in der Gartentür und wartet auf uns. Sie will uns heute aus ihrem Leben erzählen. Zu diesem Anlass hat sie ihr altes Wohnhaus geöffnet. Normalerweise bewohnt sie den kleinen Anbau, welcher früher als Ziegenstall gedient hat. Darin hat sie alles Lebensnotwendige. Ihr Wohnhaus werde nur noch benutzt, wenn ihre Tochter aus

Griechenland zu Besuch komme.

 

Olgas Wohnung im Ziegenstall

 

Olga beginnt uns zu erzählen. Von ihrer Kindheit im Dorf. Ihre Eltern hatten einen kleinen Bauernbetrieb. Ihre Mutter ist gestorben, als sie Erstklässlerin war. Danach musste sie zu Hause helfen und konnte die Schule nicht mehr besuchen. Als sie im Jahr 1940 10 Jahre alt war, sind die Russen einmarschiert. Ihr Vater wurde sofort in die Armee eingezogen, erst 5 Jahre später ist er zurückgekehrt, mit amputierten Beinen. Sie erzählt weiter:

 

«Mit 17 habe ich einen jungen Mann aus dem Dorf geheiratet. 7 Monate später ist er von sowjetischen Beamten gezwungen worden, mit ihnen nach Sibirien zu kommen. Er war um 3 Uhr früh draussen am Fischen, da sind 2 stämmige Russen gekommen und haben ihn verhaftet. 5 Jahre lang haben wir uns nicht gesehen. Er hat mir immer wieder Briefe geschrieben, so wusste ich ungefähr, wo er sich aufhielt. Er war 240 km von der mongolischen Grenze entfernt und musste in einem Kohlebergwerk arbeiten. Eines Tages habe ich mich mit meinem Schwiegervater zusammen auf den Weg gemacht, um meinen Mann zu suchen. Wir fanden ihn nach einer fünfwöchigen Reise mit Zug, Auto und Flussdampfer in Irkutsk. Als wir meinen Mann gefunden hatten, blieb ich bei ihm.»

 

Sie und ihr Mann haben nach einiger Zeit nach Moldawien zurückkehren können.

 

Heute sind zwei ihrer Kinder schon gestorben, auf tragische Weise. Olga hätte Grund dafür, jetzt im Alter bitter zu sein. Bei ihren Schilderungen merkt man aber: Sie hat in ihrem Leben eine erstaunliche Resilienz entwickelt. Sie ist voll Dankbarkeit Gott und den Menschen gegenüber, welche ihr täglich helfen. So nennt sie die Frau aus der Spitex «mein Engel».

 

Olga mit Spitexfrau, rechts davon der Eingang zu ihrer "Wohnung"

 

Die Situation der alten Menschen in Moldawien

 

Wegen der grossen Arbeitsmigration sind zirka ein Drittel der Arbeitstätigen im Ausland. Daher sind viele alte Menschen sehr einsam, vor allem in den Dörfern. Dort gibt es noch viele Haushalte, welche kein fliessendes Wasser haben. Ein Ziehbrunnen befindet sich auf dem Dorfplatz, je nachdem in recht grosser Entfernung. Das Gefühl des Verlassen Seins ist aber noch schwerer zu ertragen als die Armut. Die minimale Rente beträgt seit kurzem 100€ pro Monat. Damit kann niemand leben. Die monatliche Rechnung für Strom und Gas ist oft höher.

 

Altersheime fehlen hier weitgehend

 

Menschen, welche nicht mehr zu Hause gepflegt und betreut werden können, benötigen wie bei uns in Westeuropa einen Platz in einem gut geführten Altersheim. Leider existieren erst sehr wenige solche Häuser in Moldawien, ganz einfach, weil das Geld dazu fehlt.

 

Altersheim Cahul

 

Zusammen mit der Hilfsorganisation «Moldovabridge», Buchs (SG) und der örtlichen NGO «Pro Lumina» realisieren wir den Bau eines Altersheimes. Es soll gesundheitlich und sozial schwachen alten Menschen, ein würdiges Leben ermöglichen.

 

Baubeginn war im August 2020. Heute ist das Äussere weitgehend fertig, innen fehlt aber noch einiges.

 

Finanzen

 

Seit Corona und dem Krieg in der Ukraine sind die Preise enorm angestiegen. So benötigen wir für den Bau deutlich mehr Geld als ursprünglich geplant. Total werden wir rund 2.5 Millionen Euro gebraucht haben, aktuell benötigen wir noch 0.5 Millionen Euro bis zur Fertigstellung.

 

Daher suchen wir Spender, welche mithelfen wollen.

 

Wir bauen mit unseren Freunden in Cahul für sozial Benachteiligte ein Altersheim.

Bist du dabei?

 

Kontoangaben

 

Verein Moldovabridge

9470 Buchs

IBAN CH 54 0078 1623 6198 4200 0

Zahlungszweck: Altersheim Cahul

 

Spenden an die Hilfsorganisation Moldovabridge sind zu 100% von den Steuern abziehbar.

 

Info/Kontakt

 

www.moldovabridge.com

Präsidentin Moldovabridge: Ursi Schweizer, Gams sursi@sunrise.ch